Ein Wappen ist ein bleibendes, vererbliches, nach bestimmten Regeln zusammen- gestelltes und mit anerkannter Berechtigung geführtes, seit dem Mittelalter übliches Abzeichen einer Person, einer Familie oder einer Körperschaft. Im Felde wurde es von Heerführern oder einzelnen Rittern zur Erkennung getragen. Das Wappenwesen, die Heraldik, verdankt also ihre Entstehung dem Aufkommen des Ritterwesens. Als Vorläufer der Wappen sind die Unterscheidungsmerkmale anzusehen die zumeist auf den Schutzschilden angebracht, durch Form und Farbe Freund und Feind voneinander unterscheiden. Das nannte man die Kriegsheraldik.
Bei mittelalterlichen Kampfspielen war die Person des Turnierreiters wegen des geschlossenen Helmes nicht erkennbar. So wurden die Waffen, der Schild, die Schildfiguren, der Helm mit Helmzier und die Helmdecken geschmückt. Hierbei wurden Familiensymbole und Persönlichkeitszeichen in den Familienfarben gezeigt. Das nannte man die Turnierheraldik. Vom Kampfschmuck der Turnierreiter wird die heute noch übliche und gebräuchliche Wappenzusammenstellung abgeleitet.
Die Wappen wurden damals schon in Wappenrollen dokumentiert. Wappenrollen, Wappenhandschriften und Turnierbücher wurden von den Herolden geführt. So wurden uns Kunstformen, Zeitstile sowie die Regeln der Wappenkunst- und Wappensprache (Blasonierung) überliefert.
Ein Wappen ist aus mehreren mit Symbolen geschmückten Wappenteilen zusammengesetzt. Die Farben eines Wappens folgen streng festgelegten Regeln. So müssen die Decken immer innen Metall (Gold/Silber oder Gelb/Weiß) und außen Farbe zeigen. Bei den Schildfiguren, aber auch bei der Helmzier müssen immer Farbe in Metall oder Metall in Farbe stehen.
Wenn aus Gründen der Technik keine Metalle oder Farben gezeigt werden können, hat der Heraldiker unverwechselbare die Farben darstellende Schraffuren verwendet. Sie sind ab Mitte des 17 Jahrhunderts bekannt und werden bis heute mit Erfolg verwendet.
Hans Baustian
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