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Wischen wir den Staub der Jahrhunderte fort, machen wir uns kundig und betrachten uns zunächst die Ahnenfolge einer der faszinierendsten Frauengestalten in Russland an, die für den Erhalt des preußischen Staates von großer Bedeutung gewesen ist: Katharina II. gen. die Grosse. Wer kennt nicht all die prächtigen und abenteuerlichen Geschichten über diese Frau?
Am Anfang begegnet uns Hans Wolf v. Minckwitz a.d.H. Obenitzschka – Sachsendorf usw., der um 1550 geboren wurde und zwischen 1602 und 1609 starb. Verheiratet war er mit Maria von Grünrod a.d.H. Seifersdorf. Er war einer der Söhne des WoIf v.M., der 1555 starb. Das Ehepaar hatte 8 Kinder, eines davon war Martha v. Minckwitz auf Sachsendorf die nach 1645 starb.
Etwa zur gleichen Zeit lebte Georg Heinrich von Weissenbach auf Altranstädt bei Merseburg, der verheiratet war mit Anna Sabina v. Pöllnitz. Die Familie v. Weissenbach wurde urkundlich erstmals erwähnt am 07.09.1271. 1506 und 1510 wurden die Brüder Hans und Otto vom Kaiser zu Reichserbrittern erhoben. Wahrscheinlich war einer von den Brüder der Großvater des Georg Heinrich (1).
Dieses Ehepaar hatte einen Sohn Georg Heinrich (†1687), der Domherr zu Merseburg war und der Martha v.M. heiratete. Ihre Tochter Christiane v. Weissenbach, geb. 1645, heiratete Georg Vollath v. Zeutsch auf Hedersleben bei Mansfeld, Kaiserl. Kapitain, der am 17.11.1689 starb. Die nächsten Generationen sind:
Deren Tochter ist Sophie Auguste Friederike, die am 02.05.1729 zu Stettin geboren worden ist. Sie nimmt am 09.07.1744 mit der Taufe die Griechisch-Katholische Religion an zur Vorbereitung ihrer Hochzeit mit dem Großfürsten Peter von Russland, den sie am 01.09.1745 heiratet. Sie heisst nun Katharina Alexewna.
Der Großfürst besteigt am 05.01.1762 als Peter III. den Thron und wird Kaiser von Russland wurde. Am 17.07.1762 wurde er von den Orlows (in wessen Auftrag blieb unbekannt) ermordet.Seine Gemahlin krönte man am 17.07.1762 als Russische Kaiserin Katharina II. Sie schloss später den Frieden mit Preußens Friedrich dem Grossen im Siebenjährigen Krieg.
Ein Zeitzeuge (2) schreibt über sie: "Katarina Alexiewna, eine Prinzessin von Anhalt Zerbst, dr gemalin Peters III. fand alles bereit seine unternemung zu unterstützen, welche, die eigentliche tribfeder mag gewesen sein, welche si will, durch den erfolg einer der merkwürdigsten und vorzüglich glänzenden regirungen gerechtfertigt worden ist. Peter III. hatte ihr seit einigen jaren seine achtung entzogen und sich von den töchtern Waronzow fesseln lassen; er ging damit um, die jüngste derselben zu seiner gemalin zu erklären.
Katarina hatte nun zwischen dem tron und dem kloster zu wälen; sie entschloß sich den tron zu behaupten, setzte sich an die spitze der Russischen leibwachtregimenter, di ihr huldigten, und nam ihren gemal unter seinen Holsteinischen soldaten zu Oranienbaum gefangen. Di truppen, der Senat, di prister, das volk rif: es lebe Katarina di Selbsthalterin aller Russen. Peter, der alle besonnenheit und entschlossenheit in starke getränke versäuft hatte, entsagte der regirung.
..... Villeicht war diese folge von weiblichen beherrscherinnen (vorausgegangen war ja schon die Zarin Elisabeth, Anm. d. Verf.) nötig, um di nazion der rohen und sklavischen gesinnungen zu entwönen und mittelst eines milden einflusses jene Verfeinerungen nach und nach zu bewirken, die Peter I. durch befel und knute erzwingen wollte."
Günter H. Wiege, Wiesbaden – Dezember 1995, überarbeitet 16.03.2001
(1) Gotha-Frh.1873, Uradel 1939 u.später.
(2) Karl Ludwig von Klöber, Von Schlesien vor und seit dem jar 1740. Freiburg 1785, im übrigen aus dem Nachlass Walter v.M. ex arch. Volkhard
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