Dornreichenbach

Ehemalige Besitzungen

Dornreichenbach

Historischer Bezug der Familie zu Dornreichenbach

1837 – 1922WilhelmF XII20
1880 – 1943Albert WilhelmF XIII24
1936Albert Wilhelm verkauft Dornreichenbach

Im Leipziger Kreis ca. 40 Km östlich von Leipzig
An der Eisenbahnlinie Leipzig-Dresden.
Mit dem Auto über die A14 Abfahrt Grimma zu erreichen.

Vermutlich eine späte deutsche Gründung. Im Jahre 1431 wird als Besitzer, des damals dem Markgrafen zu Meißen zustehende Ritterlehen „Richinbach“, Balthasar von Berndorf genannt. 1437 Belehnung der Nickel und Heinrich von Berndorf mit dem Dorf „Richinbach“ nebst Gehöften, dem Dorfe Heyda und dem Dorfe Stolpen.

Danach verschiedene Besitzer und ab 1558 bis 1764 ununterbrochen im Besitz derer von Mordeisen. Danach im Besitz der Familien Schmiedel, Grafen von Vitzthum von Eckstadt, Sander und Steinkopf.
Im 30jährigen Kriege – im Jahre 1637 – wurde Dornreichenbach, wie auch sämtliche Ortschaften der Umgebung, durch die Schweden vollständig eingeäschert. Nur die Kirche und das Wohnhaus auf dem Hofe ohne Dach, Fenster, Türen und Bodendecken blieben stehen.

Seit dem 18. Oktober 1882 ist das Schloß nebst Rittergut, auf dem auch das Kollaturrecht (Recht, niedere Pfründe zu verleihen) für die Kirchen Dornreichenbach und Knatewitz ruht, im Besitz Seiner Exzellenz des Generals der Infanterie und Generaladjutanten Seiner Majestät des Königs von Sachsen, Wilhelm von Minckwitz.

(Teilauszug aus der Zeitschrift „Neue Sächsische Kirchengalerie“. Die Parochie (Kirchspiel) Dornreichenbach. Verlag von Arwed Strauch, Leipzig 1899)

Der Ende des 19. Jahrhunderts im Sinne eines klassizierend strengen Barock nordischer Prägung erweiterte zweigeschossige Bau bewahrt in seinem kurzen vorderen Flügel noch den 1665 für Ulrich Gottlieb von Mordeisen errichteten Vorgänger. Daran wurde ein langgestreckter Neubau angefügt, dessen Fassade durch einen dreiachsigen Mittelrisalit mit Zwerchhaus und geschwungenen Giebel akzentuiert wird. An den Schmalseiten treten durch Zeltdach betonte Erker hervor. Im Inneren ist ein historischer Festsaal erhalten. (Auszug aus „Schlösser um Leipzig“ E.A. Seelmann Verlag 1. Auflage 1993)

Heute befindet sich das Schloß in Privatbesitz.

Ansichtskarten

Fotos

Turnierzug von 1889

Anlässlich der 800-Jahr-Feier des Bestehens des Hauses Wettin wurde 1889 ein Turnierzug sächsischer Adeliger in Kleidung und Ritterrüstung des 14. Jahrhunderts zusammengestellt. Dieser zog am 19. Juni 1889 als farbenprächtiger Reiterzug, begleitet von Knappen zu Fuß und musikalisch mit Pauken und Trompeten unterstützt von zwei Kavallerie-Musikkorps in historischen Uniformen, an der Ehrentribüne am Dresdner Neumarkt vorüber.

Ein Dresdner Verlag brachte 1890 aus diesem Anlass drei Sammelmappen mit den Bildern von fast 200 Mitgliedern sächsischer Adelsgeschlechter heraus. Die Darstellungen mit Ross, Reiter und Knappen sind vor den jeweiligen Familienschlössern im Stile des Historismus ausgeführt.

Turnierzug von 1889

Das entsprechende Bild der Familie v. Minckwitz zeigt zu Pferde Hans v. Minckwitz (vermutlich F XII21) und als Knappen Hermann v. Minckwitz (vermutlich F XIII13) vor Schloss Dornreichenbach im Bauzustand des Jahres 1890. Das Familienwappen ist auf dem Schild des Knappen, auf der Kleidung des Ritters, auf der Schabracke des Pferdes, der Turmfahne rechts im Bild und dem linken Turm dargestellt. Die Wappenfarben der Familie sind schwarz und silbern und sind selbst auf den Straußenfedern des Turnierhelmes sowie der Lanze zu sehen.