Ehemalige Besitzungen
Fürstlich Drehna
Historischer Bezug der Familie zu Fürstlich Drehna
Standesherrschaft, die im Süden an Sonnewalde und an Finsterwalde grenzt.
Seit 1807, als der damalige Besitzer Graf zu Lynar in den Fürstenstand erhoben wurde ist, heißt der Ort „Fürstlich Drehna“. 1877 kaufte es der Reeder Christian Heinrich Wätjen aus Bremen. Bis 1945 blieb es im Familienbesitz. Seit der Wende wird das gesamte Ensemble betreut von der „Deutschen Gesellschaft/Freundeskreis Schlösser u. Gärten der Mark e.V.“ Das Schloss steht zur Zeit im Wesentlichen leer. Die ersten bekannten Besitzer des Rittergutes sind die Drauschwitz (1447 u. 1449) und die Maltitz (1489). (Lehmann). In der Folge waren es:
ab 1490 | Ritter Hans II v. M. (Stollbrock) | B II01 |
1509 – 1517 | seine Söhne Ritter Hans III, Nickel, Ritter Georg | B III01/05/06 |
1517 – 1537 | (nach der Verzichterklärung der Brüder) Caspar I v. M. | B III04 |
1537 – 1569 | Kaspar II v. M. | B IV08 |
1569 – 1571 | Hans V v. M. | B IV07 |
1571 – 1576 | Hans Heinrich und Freiherr Ehrenfried v. M. | B V30/32 |
1576 – 1579 | Friedrich und Erasmus v. M. | B V31/33 |
1579 – 1615 | Caspar Friedrich v. M. | B VI15 |
1615 – 1620 | Friedrich Magnus v. M. | B VI16 |
1620 – 1642 | Hans Friedrich I v. M. | B VI17 |
1642 – 1654 | Freiherr Hans Friedrich II v. M. | B VII02 |
1654 – 1678 | Loth Gotthard v. M. | B VII05 |
1678 – 1697 | Freiherr Hans Christoph und Caspar Ehrenfried v. M. | B VII03/36 |
Anschließend Übergang durch Verkauf an Graf Balthasar Erdmann von Promnitz.
Berghaus schlägt in seinem Landbuch der Mark Brandenburg und dem Mgft. Niederlausitz, Berlin 1854 den Bogen zum Besitz eines serbischen Grossen, der nach der Eroberung der Lausitz durch die Deutschen von einem Markgrafen im Namen des Kaisers einem Unterbefehlshaber als Burgward verliehen wurde. Er verweist auch auf die verschiedenen Schreibweisen von Schloss und Dorf Drehna – Drehnow, Drehno, Drehnau – die sich im Kern am Sorbischen orientieren.
Die Standesherrschaft bestand damals aus dem Schloss, dem Gut samt Vorwerk und 18 Dörfern, z.T. ebenfalls mit Rittergütern samt Vorwerken. Allerdings wechselt die Zusammensetzung der Dörfer verschiedentlich.
Der Besitz umfasste rund 4.500 ha und 36 Teiche.
Das Wasserschloss, das Caspar I von Minckwitz 1570 zu errichten begann (Stollbrock), ist ein stattliches, viereckiges Gebäude mit einem großen Innenhof und drei Türmen, umgeben von einem völlig geschlossenen Wassergraben. Die ehemalige Zugbrücke verband das Schloss mit dem Schlossvorplatz mit Gutshof, Brauerei und Amtshaus. Hinter dem Schloss liegt ein beachtlicher Park mit einem stattlichen Teich.
1654 hatte das Schloss nur 5 bewohnte Stuben und 5 Kammern, wohl noch die Folge der starken Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieg und der damit einhergehenden Pest und der Dezimierung der Bevölkerung. Die Not schildern ausführlich Briefe aus der damaligen Zeit. So konnten erst 1667, als sich Einwohner aufs neue angesiedelt hatten, unter dem damaligen Landeshauptmann von Minckwitz Anstalten zur Erbauung der Kirche und der Schule getroffen werden. (Schumann, Stollbrock)
Auszug aus: Günter H. Wiege, Chronik der Familie von Minckwitz, Linie Breitenhain – Sonnewalde – Drehna, Frankfurt am Main 2001, S. 137 f.