Kriebstein

Ehemalige Besitzungen

Kriebstein (1506 – 1509)

Historischer Bezug der Familie zu Kriebstein

1506 – 1509Ritter Hans II v. M. (Linie Breitenhain)B II01

Kriebstein ist eine sehr gut erhaltene Burganlage, zu der s.Zt. mehrere Städtlein und Dörfer gehörten. Die Burg gehörte einst zu einer Reihe von Burgen, die das inzwischen eroberte Gebiet westlich der Mulde schützen sollte. Sie wurde wohl gegen Ende des 14. Jahrhunderts gebaut (erste Erwähnung 1384) und gehörte als markgräfliches Lehen der Familie von Bernwalde. Kriebstein liegt am Zschopau-Stausee nordöstlich von Chemnitz und ist über die BAB A4 Chemnitz – Dresden zu erreichen.

1503 gelangte Kriebstein durch Tausch an Herzog Georg den Bärtigen.

Am 16. April 1506 verkauft Herzog Georg dem Ritter Hans v. Minckwitz erblich die Burg Kriebstein mit Bernwalde, Schweikersheim, Ernberg, Bischwiz mit allen Zu- und Eingehörungen, belehnt damit ihn und zu gesamter Hand seinen Vetter Nickel v. Minckwitz zu Falkenhain (Günthersche Collectanea). Am 23. Mai 1506 übernahm Hans III. v. Minckwitz der Jüngere (B III-01) zu Sonnewalde für seinen Vater, Ritter und Rat Hans II. v. Minckwitz zu Sonnewalde, den Besitz und die Burg Kriebstein. Der Kaufpreis betrug 19000 gute vollwichtige rhein. Gld.

1507 Ritter Hans v. Minckwitz bekennt, daß dem Herzog Georg frei stehen solle, das Schloß Kriebstein mit seinem Zubehör im Laufe der nächsten drei Jahre zurückzukaufen. Herzog Georg sicherte sich somit auf 3 Jahre das Recht des Wiederkaufs für denselben Preis. Andererseits dürfe es bei einem Wiederkauf 8 Jahre nicht weiter veräußert werden, so Hans v. Minckwitz Bedingungen. Damit wurde der erblich bezeichnete Kauf in Pfandschaft verwandelt.

1509 nahm Herzog Georg sein Wiederkaufsrecht in Anspruch und kaufte die Burg zurück, gab sie allerdings umgehend am 16. Mai 1509 an Georg von der Pforte weiter.

Der Rückkauf und ein nun folgender häufiger Besitzwechsel legt nahe, daß der Herzog die Burg nicht endgültig aus der Hand geben, sondern womöglich nur seine Geldknappheit verbessern wollte.

Von 1825 bis zur Enteignung im September 1945 war die Burg im Besitz der Familie von Arnim.

Die Burg Kriebstein mit ihrem Museum ist seit dem 1. Januar 1993 Eigentum des Freistaates Sachsen und untersteht der Sächsischen Schlösserverwaltung im Landesamt für Finanzen. Die Burg ist sehr gut erhalten und zu besichtigen. Sie zählt zu einer der schönsten mittelalterlichen Ritterburgen Sachsens.


Auszug aus: Günter H. Wiege, Chronik der Familie von Minckwitz, Linie Breitenhain – Sonnewalde – Drehna, Frankfurt am Main 2001, S. 142
Quelle: Günter H. Wiege, Familiengeschichte von Minckwitz, Linie Falkenhain, Wiesbaden 1998, S. 5

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