Friedensdenkmal Ledegem (Westbelgien)
Gedenken an Benno von Minckwitz
Enthüllung eines Friedensdenkmals mit Gedenken an Benno von Minckwitz in der Gemeinde Ledegem (Westbelgien)
Über eine Kontaktaufnahme der Arbeitsgruppe 14 – 18 aus Ledegem wurde ich angesprochen und zu einer Einweihung eines Friedensdenkmals eingeladen.
Diese Gruppe konnte aufgrund ihrer Recherchen Grabsteinreste von Benno v. Minckwitz, (F XII 20) ausfindig machen, der am 9. Mai 1915 nach Verwundung im Lazarett Ledegem am 11.5.15 verstorben war.
Er diente als Oberleutnant im Kgl. sächsischen ResJäger-Btl 25.
Das Friedensdenkmal wurde aus Teilen eines ehemaligen Kriegerdenkmals (Kreuz und Grundplatte für den Bronzeadler) und Grabsteinresten des Grabes von Benno v. M. durch den Architekten Mark Malfait entworfen.
Durch Ausgrabungen in einer Scheune, die auf dem ehemaligen Friedhof nach dem II. Weltkrieg errichtet wurde, fand man relativ gut erhaltene steinerne Reste, die durch noch lesbare Inschriften über die Herkunft und Verwendung genauere Auskunft gaben.
Über unsere Homepage wurden wir ausfindig gemacht und angesprochen – zumal wir in Belgien wohnen.
Monika und ich folgten der persönlichen Einladung durch den Bürgermeister und unternahmen in freudiger Erwartung am 05. Mai die Anreise quer durch Belgien(265 Km).
Inschrift des Grabsteins:
Benno von Minckwitz
Oberleutnant im Res. Jäger Btl Nr 25
Verwundet am 9.5.15 im Sturm auf Verlorenhoek
gest. 11.5.15
(eingefügt unterhalb des Kreuzsockels)
Eskortiert durch die Polizei wurden wir als „besondere Ehrengäste“ zum Ort der Einweihung geleitet. Nach Begrüßung und Einstimmung durch die Europahymne hielten der Bürgermeister von Ledegem, der deutsche Militärattaché, Belgien und der in der Region zuständige Kulturkoordinator Reden. Im ehrenden Gedenken der Gefallenen aller Nationen betonten alle Redner besonders die versöhnende Absicht des gestalteten Denkmals und verbanden ihre Hoffnung mit dem Wunsch für einen beständigen Frieden in Europa.
Zugegen waren auch Vertreter des Veteranenvereins des ehemaligen schottischen „Leister Regimentes“, das die Befreiung der Region um Ledegem von den Deutschen erreichte.
Die feierliche Einweihung erfolgte durch die Enthüllung einer Gedenktafel am Denkmal. Sie gibt Auskunft über die barbarischen Ereignisse und Folgen dieses Krieges im Raum um Ledegem.
Nach dem Einweihungsakt lud der Bürgermeister zu einem Sektempfang in das neue Rathaus ein.
Während weiterer Reden wurden wir besonders als Vertreter der Familie v. Minckwitz angesprochen, für unser Kommen gedankt und mit einem Glasteller mit Wappen der Gemeinde Ledegem beschenkt.
Im Anschluss an diese ehrende Übergabe und Unterzeichnung einer Gedenkurkunde habe ich mich persönlich und im Namen des Familienverbandes für die Einladung und das besondere Gedenken von Benno v. M. bedankt.
In meinem Grußwort gab ich meiner Genugtuung Ausdruck, dass sich nach den grausamen Kriegsereignissen 14 – 18 und des II. Weltkrieges die versöhnende Grundhaltung der heutigen Generationen in der europäischen Völkergemeinschaft derartige kriegerische Auseinandersetzungen hoffentlich ausschließen lassen.
In diesem Sinne wünschte ich für alle Zukunft, sich dem Geist dieses versöhnlichen Friedensdenkmals zu verdingen.
H. v. Minckwitz