Lehenbrief für Loth Gotthard v. Minckwitz

Familienarchiv

Übersetzung eines Lehenbriefes für
Loth Gotthard v. Minckwitz vom 1. Februar 1652
Original im Archiv Bautzen

von Hans-Kaspar von Minckwitz, 03.02.2009
(Vermerk: Der untere Rand der Kopie ist abgeschnitten, deshalb nicht lesbar. – Mit (?) versehen sind Worte, die schlecht lesbar sind.)

Wir Curt, Reinicke, Freyherr von Callenbergk, Herr der

Erbherrschaft Muskaw auf Wettesingen undt Westheims, Vollmächtiger Landvoigt des Markgraffthumbs Oberlaußitz undt Obrister. Alß den Durchlauchtigsten Hoch-

geborenen Fürsten und Herrn Herrn Johann Georgen, Herzogen zu Sachsen, Jülich Cleve undt Berg, des Heiligen Römischen Reichs Erzmarschalln und Churfürsten, Landgraffen in Düringen

Margraffen zu Meißen auch Ober- undt Niederlaußiz, Burggraffen zu Magdeburgk, Graffen zu der Margk undt Ravenspergk, Herren zu Ravenstein, Unsern gnedigsten Churfürsten undt

Herrn. Der Edle, Ehrenveste, Loth Gotthardt von Minckwiz auf Lindenau, des BudißinischenCreyßes LandesEltister, unterthenigst undt gehorsambst angelanget, dass iezthöchgedachte

Ihre Chrurfürstl.n Durchl.t Ihme die Churfürstl.e Gnade erweisen und sein Guth Lindenau, sambt allen pertimentien, Recht und Gerechtigkeiten, in ein wahres Erblehen verwandeln undt hierauf

einen Lehenbrief auf Ihn und alle seine Erben undt Erbnehmen Mann: undt Weibliches Geschlechts eingerichtet, ertheilen undt außantwortten lassen wollten. Undt dann höchtermeite

Ihre Churfürstl.e Durchl.t Vermöge undt innehalts deroselben darauf erfolgter Conceßion, sub dato Drestien am 24. Octobris abgewichenen 1651ten Jahres um dero von dem von Minckwiz

in seiner deshalben eingerichteten unterthenigsten Supplication, aus landesfürstlicher macht und Churfürdtlichen sonderbaren gnaden wohlbedächtig bewilliget und solch Guth Linde-

nau, sambt allen Zubehörungen, aus dem Mannlehen in art undt eigenschafft eines wahren Erblehens (indoch der lehensfolge, Ritterdienste undt andere Ihrer Churfürstl.n Durchl.t zustehen-

den Rechten undt Gerechtigkeiten unbeschadet) gesezet und verwandelt, dergestalt undt also, daß daselbige nun undt uns künftige vor ein Recht wahres undt vollkommenes Allö-

dium und Erbguth gehalten und Ihme, dem von Minckwiz, seinen Erben undt Erbnehmen, Mann: undt weiblichen geschlechts, auch davon zu testirem, zu domiren, undt darmit alß Ihrem

Erbguth zu thun undt zugebahren, ohne mannigliches Hindernuß, freystehen undt zugelassen sein sollte. Mit gnedigten begehren, diese Ihre gnedigste bewilligung bey dero Ober-

ambts Canzley alhier gebührlich zu registriren undt dem von Minckwitz, auf sein gebührlich anhalten, einen Erblehenbrieff auf ihn, bemalten von Minckwiz, seine Erben undt Erbnehmes

Mannes: undt Weiblichen Geschlechts, gerichtet, wie in dergleichen Erblehen undt fällen gebräuchlichen undt Herkommens, mit deutlicher einrichtung obangezogener maßen, föderlicht aus-

fertigen lassen, undt Ihn seine Erben, Erbnehmen undt Nachkommen darbey bißan höchstgedachte Ihre Churfl.e Durchl.t gebührlich schüzen undt handthaben, dass diesemnach in der

Churfl. Sächs.en Oberambtsstelle vor Uns, obgedachter Loth Gotthardt von Minckwiz, heut untem dato erschienen undt Unß alles ambtsgehorsamblichen fleißes ersucht und gebethen,

dass Wir auß macht tragenden hohen Ambts undt incraft der verlangten Churfl.en gnedigsten Conceßion, Ihme, deßen Erben, Erbnehmen undt Nachkommen besagtes Guth Lindenau,

sambt allen pertinentien, Recht undt Gerechtigkeiten auß der Natur des Mann Lehens undt in art und eigenschaft eines wahren vollkommenen Allody undt Erbguths, reichen undt verleihen wolten.

Wann Wir dann diese des von Minckwiz seine gethane Ambsgehorsame bitt angesehen undt benebenst betrachtet getreue undt angenehme dienste, so mehrhöchstgedachter Ihrer Churf.es

Durchl. Zu Sachßen, Unserem gnedigstenHerrn, Er zeithero geleistet undt hinfür wolthun undt verrichten kann, soll und will, erwogen, alß haben an statt undt im nah-

men, wie auch erfolgten Concession undt bewilligung obmehrhöchstgedachter Ihrer Churfl.n Durchl.t zu Sachßen, Unseres gnedigsten herrns, undt auß machttragenden Hohen Ambts

Wir solch Guth Lindenau, alß das Hauß, Dorff und Rittersitz daselbst, benebenst dem Dorff Burckersdorff, sambt allen undt in den Einwohnern so inzo sindt, oder künftig

werden möchten, neben darauf stehenden Zinsen, gephoßen (?) Zöllen, Pachten, Diensten, Rechten, Forbergen, Gebäuden, Äckern, Wiesen, WieseFlecken, Mühlen, Hopf : Baum : undt

anderen Gärtten, Wunnen (?), Weiden, Triften, Huttungen, Schäfereyen, wilden Fischereyen, Gehegen, Aichen (?), Aichstätten (?), Gehölzen, Püphen (?), Wegen, Stegen, undt sonderlich dem Wald zu

Lindenau ganz undt gar, darinnen niemandes keine Gerechtigkeit, dann die Einwohnere des Dorffes Lindenau so zu gemeiner Ihres Haußes Feuers notdurft /:.iedoch keines zuver-

kauffen: / Brennholz hauen mögen, Ober- undt Nieder Gerichten in dörffern, Feldern und Fluren, soweit die begriffen nichts davon ausgeschlossen, einem freyen Krezphamb (?) undt dessen

Verlag, beydes im Dorff Lindenau alß auch zu Burckersdorff nebst allen derselben Gerechtigkeiten, Item das ganze Pfarrlehen zu Lindenau, ein Vormarkt Stückholz in der Ruhländisch-

en Heyde gelegen, sambt allen darauf sowol zu Lindenau undt Burckersdorff habenden Hohen undt Nieder Jagten undt Wlldszähnen (?), zwey gehegte Fischwaßern, darinnen sonst niemandes

zu fischen berechtigt, allermaßen wie diese Stückgütherr in Camenziehen Creyße gelegen undt Er es zeithero genossen undt gebraucht oder mit Recht und Billigkeit innehaben, ge-

nießen undt gebrauchen sollen undt mögen, nichts weder klein noch großes sey hier innen benannt oder unbenant darvon ausgeschloßen, auß der Natur des Lehens genommen, in der Natur

des Erbes verwandelt, undt oftbesagtem Loth Gottharden von Minckwiz, seinen Erben, Erbnehmen undt Nachkommen, Mannes undt Weiblichen geschlechts, alß ein rechtes, wahres undt voll-

kommenes Allodium undt Erbguth gelanget, gereichet undt geliehen. Langen, reichen undt verleihen Ihme solches auch hiermit undt in crafft dis Briefes dergestallt undt also:

Daß Er oftgemelter von Minckwiz, seine Erben, Erbnehmen undt Nachkommen Mannes undt Weiblichen geschlechts, mehr gedachtes Guth Lindenau sambt allen vorhin erzelten Perientien,

ein- undt Zubehörungen, recht undt gerechtgkeiten, Herrligkeiten undt Freyheiten, allermaßen Er der von Minckwiz undt vorige Besizere solches vorhin undt zeithero innegehabt, beseßes,

genossen undt gebraucht, oder mit billigkeit genießen undt gebrauchen können undt mögen, alß sein rechtes, wahres undt vollkommenes Allodium undt Erbguth, innenhaben, besizen, genießen

undt gebrauchen, auch davon zu testiren, zu doniren undt damit alß Ihrem Erbguth zu thun undt zugebahren, ohne männigliches Hindern freystehen undt zugelaßen sein solle „s“

Jedoch der Hohen Obrigkeit an Lehen, folgen, Diensten, undt anderen zustehenden Herrligkeiten undt Berechtigkeiten, wie auch sonsten männigliches vorgehenden beweißlichen Rechten ?unpfäxli?

Hierbey seindt alß Zeugen gewesen die Edlen, Ehrenvesten, Caspar von Mezeradt uf Uhyst, undt Hanß George von Ponikau uf Pohla,. Zu Uhrkundt haben Wir Unser

Größer Oberambts Secret dießen Brief wißendlich anhängen lassen,. Der gegeben ist aufm Churfl.en Sächs.en Schloß zu Budißin, am Ersten Monatstag February, Nach

Christi … undt Seeligmachers Geburth, Im Sechzehnhundert zwei undt fünfzigsten…